Immer wenn wir uns mit Therapieansätzen befassen kommt unweigerlich der Punkt, wann eine Therapie der Adipositas erfogreich ist.
Gewichtsabnahme als Erfolgsfaktor
Die Gewichtsabnahme ist im ersten Schritt eine messbare Größe für einen „Erfolg“. Es ist ein sogenannter Hard-Fact, der aktuell im Standard genutzt wird.
Er dient bei der Zulassung / Genehmigung der Therapieverfahren als Grundlage für die Finanzierung einer Therapie. Wir sind also wieder beim Body-Mass-Index.
Eine Therapie der Adipositas wird als erfolgreich angesehen, wenn ein Gewichtsverlust von 5% bis 10% erreicht wird. Fertig.
Wenn ich 160 kg wiege und in 7-12 Monaten 16 kg Gewicht verliere, habe ich immer noch 144 kg. Und alle die sich mal auf den Weg gemacht haben, wissen, dass die ersten Kilos schnell fallen und das Elend dann beginnt.
Immer wieder „erfolgreiche“ Menschen
Diese finden wir gerade im Bereich Social Media. Vorher-Nachher Bilder, Ratschläge wie man super abnehmen kann und wie es garantiert funktioniert *hust* usw. Alles richtet sich nach der Optik. Gut ausschauen scheint für manche das wichtigste zu sein.
Es geht bei der Gewichtsreduktion nicht um geiles aussehen. Es geht darum gesund zu bleiben oder gesünder zu werden. Und um Folgeerkrankungen zu vermeiden!
Der BMI ist nicht alles
Dies hatte ich in einem älteren Beitrag schon einmal thematisiert.
Die Adipositas ist mehr als nur Gewicht. Eine Therapie sollte sich auch immer das „drumherum“ anschauen.
Welche Faktoren können denn noch als Erfolg gewertet werden?
Nicht falsch verstehen. Übergewicht zu reduzieren ist essentiell. Gerade auch zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf Erkrankungen.
Pro Kilogramm Gewichtsverlust sinkt der Blutdruck um 1-2 mmHg.
Ein Beispiel:
Bei 150 kg ist Ihr Blutdruck im oberen Bereich bei 150 mmHg. Wenn Sie nun 20 kg Gewicht verlieren, kann er auf 130 mmHg absinken. Damit entlasten wir unseren Kreislauf schon enorm.
Ich finde aber, dass es zahlreiche Fakoren für einen Erfolg gibt. Bei vielen Punkten kommen die Ernährungsfachleute des VDD e.V. und des VDOE e.V. und Ernährungsmediziner ins Spiel, da die Ernährung ein wesentlicher Faktor ist.
- Blutwerte
Vitamine, Proteine und Minerialien sind wichtig für unseren Körper. Eine Unterversorgung kann unseren Gewichtsverlust beeinträchtigen und Begleit- bzw. Folgeerkankungen fördern.
Eine ausführliche Prüfung dieser Werte ist meiner Meinung nach wichtig. Und da nicht nur das Standard-Blutbild.
Jeder der mal unter einem Mangel gelitten hat, weiß wovon ich rede.
Ebenso sind LDL Werte (Cholsterin) nicht ganz unwichtig. - Organverfettung
Gerade die nicht alkoholische Fettleber ist ein Problem, welches Menschen mit Adipositas häufig betrifft. Im Rahmen einer Therapie, kann dies recht gut gelöst werden. Unsere Leber ist hart im nehmen aber eben auch wichtig für uns. Wir sollten diese schon etwas pflegen. - Senkung des Diabetes Risko
Übergewicht ist einer der Hauptursachen für Diabetes mellitus.
Ich kann mit entsprechender Therapie dieses Risiko senken. Wie hoch Dein Diabetes Risiko ist, kannst Du zum Beispiel auf der Projektseite DIMINI vorab prüfen - Körperzusammensetzung
Eine B.I.A Messung kann uns gute Aussagen über die Verteilung unsere Fett-/ Muskelmasse und vielem mehr geben.
Dr. Heike Niemeier hatte hierzu mal einen guten Vortrag bei der AdipositasHilfe Deutschhland e.V. gehalten, den Ihr auf YouTube anschauen könnt. - Weitere Berechnungen
Hier hätten wir dann zum Beispiel die Messung des Bauchumfangs oder aber die Waist-to-Hip Ratio, welche unter anderem das gefährliche Bauchfett in den Fokus rücken. - Agilität / Lebensqualität
Viele Betroffene berichten nach einigen Monaten der konservativen Therapie, dass sie aktiver und agiler sind. Das beginnt schon beim morgendlichen Aufstehen und zieht sich über den ganzen Tag. Die Leistungsfähigkeit ist höher, die Stimmung besser und der Stress setzt ihnen nicht so sehr zu.
Unsere Psyche ist eben auch ein wesentlicher Faktor, der unseren Köper beeinflusst. - Psychische Gesundheit
Unser Metabolismus nimmt auch Einfluss auf unsere psychische Gesundheit. Ein Therapieerfolg kann auch eine Besserung von psychischen Erkrankungen sein, die im Zusammenspiel mit einer therapeutischen Begleitung eine wesentliche Linderung bringen kann.
Dies ist nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten, wie man den Erfolg einer Therapie messen kann.
Eventuell fehlt uns noch ein Weg, wie man diese Einzelnen Faktoren bewertet.
Der Gewichtsverlust ist natürlich eine wichtige Größe, wenn es um Milderung gefährlicher Faktoren geht. Aber er ist nicht alles.
Vor allem kann es – wenn man diese Faktoren im Auge behält – auch wesentlich zur Motivation beitragen.
Im Moment steht mein Gewicht, ABER mir geht es trotzdem immer besser und ich bin aktiver
Bitte denkt immer daran, dass jeder Mensch anders ist und wir ein Therapiekonzept auch immer individuell anpassen müssen.
Einmal inhaltlich und auf unsere Tagesabläufe angepasst.
Wenn Ihr mal einen Überblick über die gängigen Therapieprogramme sehen möchtet, so empfehle ich Euch folgendes YouTube Video
Meine Empfehlung ist ganz klar. Wer sein Übergewicht reduzieren möchte, sollte sich zuerst einmal medizinisch checken lassen und auch Unterstützung durch qualifizierte Ernährungsfachkräfte in Anspruch nehmen.
Als jemand, der erst kürzlich mit Adipositas diagnostiziert wurde, war ich überwältigt von den Informationen und Ratschlägen. Der Artikel betont jedoch wichtige Punkte, die mir Mut gemacht haben. Es ist beruhigend zu wissen, dass der Therapieerfolg nicht nur am Gewicht gemessen wird. Ich habe begonnen, meine Gesundheit ganzheitlich zu betrachten und mich auf andere Erfolgsfaktoren wie meine Blutwerte, meine Organverfettung und meine Lebensqualität zu konzentrieren. Obwohl mein Gewicht noch nicht drastisch gesunken ist, spüre ich, wie sich meine Gesundheit verbessert. Dieser Artikel erinnert mich daran, dass jeder Körper anders ist und dass es wichtig ist, auf verschiedene Gesundheitsparameter zu achten. Vielen Dank für die Ermutigung, dass Erfolg nicht nur auf der Waage gemessen wird!