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Leere Kassen bei den Kassen

17 Milliarden Defizit bei der GKV

Schon seit mehreren Wochen liest und hört man überall, dass der gesetzlichen Krankenversicherung 17 Milliarden Euro im kommenden Jahr fehlen. Also leere Kassen bei den Kassen
Fast zeitgleich wurden die verschiedensten Vorschläge gebracht, wie die Krankenkassen nun Geld sparen können.

Anstatt zu sparen, dürfen wir Versicherte erstmal mehr zahlen.

Nur noch eine Krankenkasse?

Spontan fällt einem dazu die Frage ein, wozu man nahezu 100 Krankenkassen benötigt. Es wurden Stimmen laut, die nach einer Krankenkasse für alle riefen.
Um zu sehen wie gut das funktioniert, muss man nur nach Großbritannien schauen. Da ist das Chaos auch nicht besser. Man muss dazu sagen, dass der NHS zu einem sehr großen Teil aus Steuergeldern finanziert wird.

Aber 100 ist wirklich viel, oder nicht?

Vergütungen für niedergelassene Praxen einfrieren oder kürzen?

Das ist wie bei jedem im Job. Etwas wegnehmen ist immer schwierig. So auch bei der sogenannten „Neupatientenregelung“, die vor 3 Jahren eingeführt wurde und als Bonus dafür verstanden wurde, wenn ein Arzt einen neuen Patienten bei sich „aufgenommen“ hat. Die soll nun gestrichen werden.

Als Reaktion darauf gab es einen Shitstorm seitens der niedergelassenen Ärzte. Unter dem Hashtag #WartenBisDerArztKommt hat ein Spitzenverband eine Kampagne gegen diese geplante Änderung gestartet.
Unter anderem mit dem Hinweis, dass man ja längere Praxiszeiten eingeführt hätte um Neupatienten aufnehmen zu können oder weil man sein Personal ja ordentlich bezahlen will.

Ja, es ist hart *seufz*
Quelle:
https://jobs.springermedizin.de/arzt-karriere/gehalt/niedergelassener-arzt-gehalt

Ich will auch keine Neiddebatte starten .. aber Ihr jammert echt auf hohem Niveau.

Bei all dem werden die Patienten als Spielball und als Druckmittel genutzt. Mehr noch. Man verängstigt die Menschen und suggeriert ihnen, dass sie künftig noch länger auf einen Facharzttermin oder nach einem Umzug auf einen Hausarzttermin warten muss. Noch länger?
Oder anders gefragt: Wenn es 10 € gibt, sind auf einmal Kapazitäten vorhanden? Ich fand die ganze Aktion eher peinlich und ihr habt zumindest bei mir an Ansehen verloren.

Die BAG Selbsthilfe hat es in einer aktuellen Pressmitteilung sehr gut ausgedrückt

Die Aussage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dass eine veränderte Vergütung der Behandlung von Neupatienten künftig in den Arztpraxen zu Leistungsausgrenzungen führen werde, ist unverantwortlich“. Dies sagt Dr. Martin Danner, Bundegeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE.
„Nach wie vor haben die Kassenärztlichen Vereinigungen den Sicherstellungsauftrag für die ambulante Behandlung der Patientinnen und Patienten. Die Verweigerung von Behandlungen aus Gründen veränderter Vergütungen ist damit unvereinbar.“
Als Dachverband der Selbsthilfeorganisationen chronisch kranker und behinderter Menschen fordert die BAG SELBSTHILFE die Vertretung der Kassenärztinnen und Kassenärzte auf, im politischen Streit nicht die Versorgung der Patientinnen und Patienten zur Disposition zu stellen.

Vergesst bitte nicht, wer Euch bezahlt! Es sind all die Versicherten. Das gilt für die Krankenkassen gle

Ach ja Kliniken schließen

Auch ein Thema was kontrovers diskutiert und den Menschen nicht ordentlich erklärt wird. Da muss man dann auch den Medien einen kleinen Vorwurf machen. Reisserische Headline und irgendwo tief im Text, dann eine Erklärung. Voll das BILD Niveau, was da in manchen Online Portalen vorherrscht.

Wenn eine Klinik geschlossen wird, heißt das nicht, dass es dann keine Versorgung mehr gibt. Das kann dann in der Form gestaltet werden, dass man medizinische Versorgungszentren aufbaut, die vieles auffangen können. Ebenso die Spezialisierung von Kliniken ist begrüßenswert. Es muss ja nicht jeder alles machen. Mindestfallzahlen sind für bestimmte Bereiche sicherlich auch ein Beitrag zur #Patientensicherheit.

Es gibt Kliniken, die kämpfen wirklich ums überleben und andere werfen riesige Gewinne ab. Vielleicht weil letztere sich profitable Behandlungsbereiche gesucht haben und den „Standardkrams“, der nicht viel abwirft, den anderen überlassen? Vielleicht sollte man da mal ansetzen? Es gibt Klinikkonzerne die Milliardengewinne machen. Und das kann ja nicht Sinn der Sache sein.

Meine große Angst bei dem Thema

ist, dass es am Ende zu einer schlechteren Versorgung kommt. Nicht durch den Gesetzgeber. Aber es gibt die einen, die nichts abgeben wollen und die anderen, die nix haben. So zumindest die beiden Grundaussagen.

Einige Disease Management Programme (DMP) sind noch immer nicht in der Versorgung obwohl die Patienten darauf warten. Das ist auch meine große Angst beim DMP Adipositas. Es wird mit heißer Nadel und unter Zeitdruck ein bestmögliches DMP gestrickt und am Ende gibt es keine Verträge zwischen den Kassen und den Behandlern.

Man spart in der Prävention. Hier müssen die Kassen zwar Gelder bereitstellen, viele Versicherte wissen allerdings nicht was es gibt. Auf den Internetseiten vieler Krankenkassen sind diese Angebot nicht wirklich gut positioniert. Das ist auch eines unserer Grundprobleme. Wir haben ein Krankheitswesen und kein Gesundheitswesen. Mit einer anständigen Prävention könnten wir in ein paar Jahren Milliarden Euro sparen.

Auch die Förderung der gesundheitlichen Selbsthilfe könnte darunter leiden. Es gibt zwar einen Leitfaden und die verteilten Gelder werden transparent dargestellt. Es gibt allerdings keine Transparenz darüber warum wer wieviel Geld erhält.
Und dies obwohl die Selbsthilfe einen so immensen Beitrag in unserem Gesundheitswesen leistet.

Bei der Selbsthilfeförderung und auf hoher See sind wir alle in Gottes Hand

könnte man lapidar sagen.

Also liebe Experten, Kostenträger, Leistungserbringer und Politiker. Setzt Euch an einen Tisch und regelt das. Das ist Euer Job! Und hört auf die Menschen zu verunsichern. Und wenn Ihr gerade dabei seid, reformiert doch das SGB V. Das hat es echt nötig!

Ihr dachte ich würde eine Lösung präsentieren? Es gibt so viele Ansätze und Lösungsvorschläge. Es braucht nur Mut diese auch umzusetzen.

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