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Frauen sind eben anders

Wenn ich Euch nun erzähle, dass Frauen eben anders sind, dann denken viele wahrscheinlich

Das ist doch bekannt und nun nix neues

Lasst uns das doch mal auf die Gesundheit betrachten.
Herzkreislauf-Erkrankungen sind die Todesursache Nummer 1 in Deutschland.

Auslöser hierfür sind uns ja hinreichend bekannt. Nein? Na gut, dann hier mal ein paar Risikofaktoren

  • Übergewicht / Adipositas
  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Dyslipidämie (pathologisch erhöhte Werte wie LDL, HDL, Gesamtcholesterin, Triglyzeride)
  • Rauchen
  • erhöhter Alkoholkonsum
  • Zöliakie (unbehandelt)
  • ….

Einen bzw. zwei wichtige Punkte dürfen wir auf keinen Fall vergessen.

Stress und psychische Belastungen

Bei Stress produziert der Körper vermehrt Hormone wie Adrenalin und Kortisol. Diese beeinflussen das Nerven- und Immunsystem. Diese erhöhen die Herzschlagrate und können entzündliche Prozesse im Körper beeinflussen.
Auch psychische Belastungen können dies zur Folge haben.

Ja, Stress haben wir in den Zeiten doch alle. Stell Dich mal nicht so an

Ja, Klugscheisserle. Aber nicht jede(r) kann den Stress so gut ab, wie Du. Und Stress ist ja nicht gleich Stress.
Wenn ich an die ganzen Alleinerziehenden denke, die möglichweise noch Arbeiten gehen.
Oder all die Frauen, die in der Pflege oder allgemein im medizinischen Bereich arbeiten. Nicht zu vergessen all die, die zu Hause die ganze Care Arbeit tragen.
Die haben ein ganz ordentliches Paket zu tragen. Gerade wenn man mögliche finanzielle Engpässe noch betrachtet, was ja häufiger vorkommt als man denkt.

Mehr Tode durch Krebs oder Herz-Kreislauf bei Frauen?

Ja, das ist ganz interessant. Wenn man Berichten Glauben schenken mag, haben Frauen mehr Angst vor Krebs als vor einem Herzinfarkt.
Tatsächlich sind auch bei Frauen die Todesursache Nummer 1 die Folgen einer Herz-Kreislauf Erkrankung.

Wie ist das denn mit Herzinfarkt?

Ja, das ist ein geiles Thema. Wenn wir schauen was so in der Allgemeinheit über das Thema bekannt ist, dann ist das ein Trauerspiel. In der Regel ist doch nur folgendes als Anzeichen bekannt.

  • Enge- und/oder Druckgefühl in der Brust
  • Ausstrahlende Schmerzen in den linken Arm
  • Atemnot
  • Schwäche

Bei Frauen sind die Anzeichen nun doch häufig etwas anders. Und das ist nicht nur für die Frauen wichtig. Das sollten wir alle wissen, da man(n) die Anzeichen vielleicht etwas abtut und verharmlost.

Wie ist das nun bei Frauen?

Da ist es tatsächlich häufig etwas anders. Das durfte ich aber auch erst seit meinem Beisein bei Im Puls. Think Tank Herz-Kreislauf e.V. und der Herz-Hirn-Allianz lernen. Hier sind Personen verschiedenster Institutionen vertreten. Unter anderem auch Fachleute aus dem Bereich Gendermedizin (hier ein Gruß an Dr. Martina Kloepfer).
Ich habe also gelernt, dass sich bei Frauen die Anzeichen für einen Herzinfakt ganz anders äußern. Das hat mir schon zu denken gegeben. Anscheinend scheint unsere Medizin in der Hauptsache auf Symptome aus der Männerwelt zu basieren.
Auch wenn man langsam einen Wandel feststellen kann so finde ich es enorm wichtig, dass wir mehr über die Unterschiede aufklären.

Bei Frauen sind häufige Anzeichen eines Herzinfarktes

  • Kurzatmigkeit und Atemnot
  • Schweißausbrüche
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Rückenschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Unerklärliche Müdigkeit
  • begleitet von Depressionen

Konsequenzen des Nichtwissens

Vor einigen Monaten (September 2023) ging eine Bekannte (46) mit den oben genannten Symptomen Donnerstags und Freitags zu ihrem Hausarzt der sie seit Jahren kennt. Sie war übergewichtig, hatte Bluthochdruck und Gicht.
Der Arzt schickte sie mit „Ruh´ Dich etwas aus“ nach Hause.
Samstags hat sie nicht auf Anrufe der Familie reagiert, die daraufhin zu ihr fuhren um nachzuschauen.
Gefunden wurde sie in ihrem Schlafzimmer. Die Obduktion ergab einen Herzinfarkt als Todesursache.

Ein tragischer Fall, bei dem ich vermute, dass es kein Einzelfall ist. Das Thema rückt glücklicherweise immer mehr in den Fokus. Die Staatsanwaltschaft ermittelt übrigens hier immer noch. Auch in Richtung des Arztes.

Was kann ich denn Vorbeugend tun?

Sorry .. jetzt kommt wieder die Laier von der Prävention, Lebensstilintervention usw. Aber das ist das was wir selbst für uns tun können. Gesünder ernähren, mehr Bewegung („Treppe geht immer“) und mehr Achtsamkeit. Das alles ist in der heutigen Zeit echt nicht einfach.
Und immer schön zu Vorsorgeuntersuchungen gehen.
Wer mich kennt, weiss auch , dass ich da auch nicht der Held bin. Allerdings bin ich stets bemüht.

Weitere Infos zu dem Thema

Als erstes möchte ich Euch einn Video des ZDF ans Herz legen, Hier berichtet zu Beginn eine Frau von ihren Erfahrugen mit dem Thema Herzinfarkt. Der Bericht befasst sich insgesamt mit dem Thema der unterschiedlichen Medizin. Nehmt Euch die knapp 30 Minuten. Die sind sehr interessant.
Hier geht es zu dem Beitrag

Wenn Ihr von Herz-Kreislauf Erkrankungen betroffen seid kan ich Euch den Besuch einer Selbsthilfegruppe nur wärmstens an Herz legen.
Bei der Deutschen Herzstiftung gibt es eine kleine Übersicht von Selbsthilfegruppen. Ich kann mir allerdings schwer vorstellen, dass dies alle sein sollen.
Vergessen möchte ich am Ende aber auch das Thema Schlaganfall nicht, welcher gefühlt immer häufiger vorkommt. Auch Menschen jüngeren Alters. Hier finden sich bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe viele guten Informationen.

Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Thema?

Kennt Ihr Selbsthilfegruppen zu dem Thema oder seid gar dort aktiv? Schreibt es mir in die Kommentare.

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Ein Kommentar

  1. Susanne Susanne 3. Februar 2024

    Danke, dass du als Mann dich des Themas annimmst. Es gibt ein Buch mit dem Titel „Gesundheitsrisiko weiblich“. Frauen sind halt „anders krank“, Frauen sind keine (kleinen) Männer. Aufgrund der Hormonschwankungen (nicht nur in den Wechseljahren) wurden lange Zeit Medikamente nur an Männern getestet. Frauengesundheit steht nicht auf der Agenda des Bundesministeriums für Gesundheit. Männergesundheit wohl. Es muss sich noch viel tun wenn es um die „Gender-Medizin“ geht. Aus diesem Grund kümmere ich mich auch um die Frauengesundheit und um die Frauen in den Wechseljahren. Gott sei Dank kommt da langsam etwas auf den Weg, für mich aber immer noch zu langsam. 🙂

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