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Keine OP Zusage weil MMK in Klinik?

Es gibt Dinge, die hören sich echt ein wenig so an wie so manche Zeitungsmeldung am 1. April.

Also ganz vor vorne.

Wir wissen, dass aktuell durch unser Gesundheitssystem keine Therapie der Adipositas ermöglicht wird. Somit sind die Betroffenen gezwungen sich selbst um die konservative Therapie zu kümmern.

Dies ist oft nur mit großen Umständen und nicht unerheblichem finanziellen Aufwand möglich. So haben Betroffene in Hamburg teilweise einen Eigenanteil von 400 € – 500 € bei der Durchführung einer Ernährungstherapie aufbringen müssen. Was dies für alleinerziehende ALG II Empfänger bedeutet, kann man sich gut vorstellen.

Ebenso verhält es sich mit dem Sport, wo mediznische Dienste sich weigern eigene Aufzeichnungen anzuerkennen und auf Bestätigungen beharren.

Und – man stelle sich vor – gibt es Betroffenen, die während dem konservativen Therapieversuch nicht abnehmen sondern Gewicht zulegen. Dann ist natürlich alles nicht plausibel und dem chrirurgischen Eingriff kann nicht zugestimmt werden. Und vermehrt sind im Dezember Absagen mit seltsamen Begründungen bei den Betroffenen aufgeschlagen. Und dies obwohl es höchstrichterliche Entscheidungen zu der Thematik gibt.

Nicht das ihr denkt, ich würde mir das ausdenken … Beispiele habe ich hier vorliegen. Und ich bin eigentlich kein Fan vom Krankenkassen – Bashing. Und die Sachbearbeiter scheinen da ab und an auch machtlos, da sie die Anweisungen höherer Ebenen vertreten.

Um nun wieder auf das Thema zu kommen. Nun war ich im Dezember auf einer Veranstaltung und traf auf Vertreter einer Krankenkasse. Auf das Thema der Ablehnungen angesprochen, bekam ich sinngemäß die Antwort „Es ist halt das Problem, dass die MMK´s in den Kliniken durchgeführt werden und man ja weiß, dass die Kliniken die Operationen als Ziel haben“.

Im ersten Moment war ich echt ein wenig geschockt. Auf der einen Seite wird die konservative Therapie verlangt, auf der anderen Seite gibt es keine Angebote, die Betroffene wahrnehmen können.

Es ist ungerecht, dass diese Problematik auf dem Rücken der Betroffenen ausgetragen wird.

Ja, ich bin auch kein Fan davon, dass Kliniken eine Art „Gefälligkeits-MMK“ anbieten, wo Ernährungstherapeuten den Betroffenen sinngemäß sagen „Wenn Sie bei uns abnehmen wollen, sind sie hier falsch“.

Aber das sind Ausnahmen. Und nun stelle ich die Frage, die ich auch Vertretern der Kassen stelle. „Wohin sollen sich die Betroffenen wenden?“

Wieso wird das politische Problem mal wieder auf die Betroffenen abgewälzt? Ja, die aktuelle Lösung ist suboptimal aber es ist aktuell der wohl einzige Weg den Betroffene gehen ermöglicht wird.

Gerade wenn ich von Vertretern verschiedenen Kassen höre, dass die Therapie der Adipositas endlich geregelt werden muss. Nein, liebe Krankenkassen .. ihr braucht die Politik nicht dafür. Ihr könnt das auch alleine.

Und bitte .. wenn ihr bei den Patientenvertretern schon von einer mangelhaften Versorgung sprecht, dann bringt Eure Argumente doch mal im Beisein der medizinischen Dienste an.

Bitte nicht vergessen. Dieser chirurgische Eingriff ist für Betroffene – die häufig auch psychisch ziemlich angeschlagen sind – oftmals der letzte Ausweg. Mit künstlichen und vor allem in der Regel rechtswidrigen Ablehnungen, verbessert ihr das Leben Eurer Versicherten natürlich um Welten.

 

 

 

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Ein Kommentar

  1. Barbara Schmidt Barbara Schmidt 3. Januar 2019

    Ich bin immer nur wieder froh, dass mein Antrag beim ersten Mal genehmigt wurde .Sogar ohne offizielles MMK. Allerdings habe ich mit Bescheinigungen über Ernährungstherapie und Sportprogrammen sozusagen mein eigenes MMK nachweisen können. Bei der OP an sich war ich vor der Willkür der Krankenkassen verschont. Dafür habe ich die jetzt bei den Anträgen zur WHO… das ist der pure Horror und entwürdigend.

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