Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

#MenschVorProfit

Am 15.09.2019 fand sich im Stern die Titelstory „Medizin für Menschen – Ärzte fordern Rückbesinnung auf Heilkunst statt Profit„.

Im Wesentlichen geht es um das folgende Problem:

  • Es werden häufig die Therapieansätze gewählt, die für Kliniken / Ärzte den meisten Umsatz bringen

Doch warum ist das so? Wir hören von den verschiedenen Seiten die unterschiedlichsten Aussagen, die ich erstmal gar nicht bewerten möchte.

Wir hören, „das es zuviele Krankenhäuser gibt, die zuviel kosten“. Ist eine Aussage. Eine andere Aussage ist, dass die Kliniken unter solch einem Kostendruck stehen, dass die Behandlung bzw. Therapie an Hand der Abrechnungsmöglichkeiten / Vergütungsmöglichkeiten ausgewählt wird.

Man könnte auch sagen, dass das Vergütungssystem für Kliniken und Ärzte die falschen Anreize setzt.

Für uns als Patienten ist das fatal, da wir darauf vertrauen, dass wir die Behandlung / Therapie erhalten, die für uns am besten ist. Und so, dass wir schnellstens wir wieder auf die Beine kommen.

Letztendlich werden Kliniken wie Wirtschaftsbetriebe geführt. Vom Prinzip her nicht verkehrt. Letzten Endes geht es aber nur um Auslastung in den Kliniken.

Ganz schlimm finde ich, wenn ich höre, dass Ärzte und andere Mitarbeiter in den Kliniken sogenannte Zielvereinbarungen über durchgeführte Operationen als Vertragsbestandteil haben.Denn dies führt letztendlich dazu, dass auch operiert wird, wenn es mal nicht nötig wäre, die Eingriffe in dem Zeitraum aber fehlen. Im Bereich der Adipositaschirurgie ist meine große Angst, dass hier dann auch Betroffene „durchgeschleust“ werden, die vielleicht sonst nicht die Voraussetzungen hätten. Was natürlich jeder Beteiligte kategorisch verneinen wird.

Zielvereinbarungen oder wie man es auch immer nennen mag, gehören meiner Ansicht nach verboten!

Hinzu kommt, dass niedergelassene Medizinier mit Budgetierungen und Regressen belegt werden, wenn sie zu viele Patienten behandeln oder bestimmte Untersuchungen durchführen. Auch wenn es notwendig wäre, muss Euer Hausarzt befürchten, dass er zu viele Patienten in dem Abrechnungszeitraum hat und keine Vergütung hierfür enthält.

Ich bin der Meinung, dass das alles so nicht passen kann. Ludwig Hammel von der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e.V. hat eine entsprechende Petition auf change.org. gestartet, die ich #MenschVorProfit gerne unterstütze

Also mein Aufruf und meine Bitte. Unterstützt die Petition auf change.org

Facebooktwittermail

2 Kommentare

  1. Susanne Susanne 21. Oktober 2019

    Das erlebe ich gerade auch in der Beratung. Patient, bei dem durch ein Screening und die Analyse eines Ernährungstagebuches eine Mangelernährung erkannt wurde. Eine BIA- Messung könnte das jetzt noch untermauern und weitere „Empfehlungen“ geben. Wird es aber nicht geben da der Patient finanziell nicht gut gestellt ist,sich die Messung als Eigenleistung nicht leisten kann und der Hausarzt kann diese Messung nicht abrechnen. 🙁

  2. Christoph Christoph 23. Dezember 2019

    Sehr guter Artikel. Dieses Problem kenne ich aus meiner Zeit in der Krankenkasse. Meistens geht es nur darum das nötigste zu Zahlen auch wenn man weiß es gäbe eine bessere Behandlung, die dem Patienten wirklich helfen würde. Leider ist das Ganze ein politisches Problem und bisher habe ich leider noch keinen Gefunden der sich wirklich mal für die Leute einsetzt. Meistens ist es ja die Medizin-Lobby die die Leute nicht wirklich heilen möchte, da man sich ja sonst das Geschäft kaputt machen würde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.